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Im Retro-Look zum Gipfelsturm

© Stadt Baden Baden

Baden-Baden, 21. April 2021. 370 Höhenmeter und 1,2 Kilometer Strecke in nicht einmal fünf Minuten: Insgesamt knapp acht Millionen Euro haben die Stadtwerke Baden-Baden in die Generalsanierung der traditionsreichen Merkur-Bergbahn investiert. Dieser Schritt war für die Betreiber unausweichlich, denn ohne die Generalüberholung wäre die Konzession für die Standseilbahn bereits 2017 erloschen. Unterstützt wurden die Stadtwerke in dem insgesamt vier Jahre langen Sanierungsprozess vom Stuttgarter Planungs- und Beratungsunternehmen Drees & Sommer.

Schon seit ihrer Eröffnung im Jahr 1913 ist die Bergbahn die schnellste und auch umweltfreundlichste Möglichkeit für Ausflügler, Wanderer und Naturliebhaber auf den Baden-Badener Hausberg Merkur zu gelangen. Rund 280.000 Fahrgäste haben sich im Vor-Corona-Jahr 2019 auf den 668 Meter hohen Gipfel befördern lassen, um die beeindruckende Aussicht auf den Nordschwarzwald und die Rheinebene zu genießen. Jetzt erhielt die Bahn eine neue Maschinen- und Elektrotechnik, dickere Stahlseile sowie ein moderneres Überwachungs- und Kassensystem „Aber auch Menschen mit Handicap oder Eltern mit Kinderwagen profitieren von der sanierten Bergbahn: Sie können ab sofort bequem mitfahren, da aufgrund neuer Rampen und Aufzügen nun ein barrierefreier Zugang zur Berg- und Talstation möglich ist“, klärt Helmut Oehler, Geschäftsführer der Stadtwerke Baden-Baden, auf. Im Zuge der notwendigen Sanierung wurden außerdem die Bahnhofsgebäude erneuert. Der Anstrich erfolgte – in Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt Baden-Württemberg – in dem Farbton, den die Tal- und Bergstation schon zum Start im Jahr 1913 hatte: ein warmes Beige.

Schneller und leiser unterwegs

Im Automatikbetrieb startet an der Talstation künftig je nach Andrang alle 8 bis 15 Minuten ein Wagen. Obwohl derzeit angesichts der Corona-Hygienemaßnahmen nur maximal 20 Personen mit Mundschutz in eine Bahn dürfen – normalerweise sind bis zu 38 Mitfahrende erlaubt – erhoffen sich die Stadtwerke Baden-Baden eine baldige Steigerung der jährlichen Kapazität auf bis zu 300.000 Passagiere. Grund dafür ist eine beträchtliche Geschwindigkeitserhöhung der Seilbahn von 21,6 Kilometern pro Stunde auf 28,8 – bei gleichzeitiger Reduzierung des Geräuschpegels. Dabei überwindet die Bergbahn auf der Strecke eine Steigung zwischen 23 und 54 Prozent und zählt somit zur längsten und steilsten Standseilbahn Deutschlands.