„Durch die Umrüstung auf Direktreduktionsanlagen möchte ich dazu beitragen, die Kraftwerks- und Prozessindustrie grüner zu machen.“

Christoph Stehr, Associate Partner

1. Für welche weiteren Projekte arbeiten Sie aktuell und wie sind Sie ins Zero-Carbon-Team gekommen? 

Im Moment arbeite ich in einerseits im Terminal 3 Projekt des Flughafens Frankfurt und andererseits bringe ich meine Erfahrungen aus dem Großanalagen- und Kraftwerksbau im Zero Carbon Team ein. 

2. Welches war für Sie das bislang „spannendste Projekt“, das Sie begleitet haben und warum? 

Die 360-Grad-Analyse beim Hüttenwerk Krupp Mannesmann. Unser kleines Team hat darin gezeigt, dass es ein Projekt von A bis Z analysieren und die richtigen Wege zur Umsetzung aufzeigen kann. Dieses Vorhaben ist damit richtungsweisend für alle zukünftigen Projekte.

3. Vor welchen Herausforderungen steht das Team Zero Carbon? 

Der Zeitdruck ist eine nicht zu unterschätzende Größe. Die Projekte haben meist lange Genehmigungszeiten, die Endtermine sind durch die Änderung der CO2-Gesetzgebung, hier insbesondere die Revision des Emmissionsrechtshandels, aber fix. Dies bewirkt, dass die CO2-Zertifikate in den nächsten vier Jahren um ein Vielfaches teurer werden. All das verkürzt die Abwicklungszeit. Wir benötigen daher eine schlanke und fokussierte Abwicklung und straffe Terminpläne.
 
4. Jetzt mal Butter bei die Fische. Gibt es Projekte, für die Sie die Erfolge konkret beziffern können? 

Aktuell noch nicht, da sich das Themenfeld im Aufbau befindet. Aber die Einführung des Direktreduktions-Prozesses in der Stahlherstellung wird ein Meilenstein auf dem Weg zur CO2-Neutralität sein. In diesem Prozess wird der mit Koks betriebene Hochofen, der aktuell industrieübergreifend einer der großen CO2-Emittern ist, durch wasserstoffbetriebene Direktreduktionsanlagen abgelöst. 

5. Was ist aus Ihrer Sicht das Besondere an der Arbeit im Zero-Carbon-Team von Drees & Sommer? 

Die Bandbreite der Projekte, die wir bearbeiten. Von Elektrolyseanlagen (z.B. Projekt Sunfire/Lingen), über die Betreuung von Kraftwerksneubauten (EVA Jänschwalde) als Owners Engineer bis zu Projekten bei Stahlherstellern. Bei einem Energieversorger oder einem Unternehmen, das EPC (Engineering-Procurement-Construction) Aufträge abwickelt, handelt es sich meistens eher um einzelne komplexe Projekte. Besonders finde ich bei Drees & Sommer auch, dass wir fachübergreifend zusammenarbeiten und dadurch vielfältige Leistungen abdecken. Speziell für die Kraftwerks- und Prozessindustrie sind wir im Team fundiert ausgebildet und bringen viel Erfahrung mit. Die Lean-Methodik hilft uns dabei, die Projekte zielgerichtet anzugehen und umzusetzen. Außerdem arbeiten wir gerade an einem noch aussagefähigeren Berichtswesen, welches uns durch Datenanalysen hilft die Projekte vorausschauend beeinflussen zu können. Wir arbeiten beispielweise an der Earned Value Methodik, bei der über die Kennwerte der bisher erbrachten Leistungen Rückschlüsse auf die zukünftige Performance geschlossen werden.

6. Was ist Ihre Motivation, im Zero-Carbon-Team zu arbeiten? 

Ich möchte durch die Zusammenarbeit mit einem Team aus gut ausgebildeten und erfahrenen Kollegen dazu beitragen die Kraftwerks- und Prozessindustrie grüner zu machen.