Ab dem 2. August leben die Menschen über ihre Verhältnisse. Von diesem sogenannten Erdüberlastungstag (Earth Overshoot Day) an verbrauchen wir mehr natürliche Ressourcen als die Erde bis Ende des Jahres regenerieren kann. Entwaldung, Bodenerosion, CO2-Anstieg und damit auch der Klimawandel mit schweren Dürren, Waldbränden oder Starkregen sind die Folge.
Die Bau- und Immobilienbranche hat einen großen Anteil am Ressourcenverbrauch – fast 40 % der CO2-Emissionen und etwa 60% des Abfallaufkommens werden durch den Bausektor verursacht. Das muss sich ändern. Es gibt Lösungsansätze, die dabei helfen können, Ressourcen zu schonen und das natürliche Gleichgewicht wiederherzustellen. Zu den Maßnahmen zählen unter anderem:
- Urban Mining und Kreislaufwirtschaft: Städte sind urbane Minen mit wertvollen Ressourcen. Viele der in Gebäuden enthaltenen Baustoffe und Komponenten sind wiederverwendbar und tragen somit einen Teil zur Kreislauffähigkeit bei.
- Grüne Wärmewende: Der Weg zu einer nachhaltigeren Energieversorgung gelingt durch zum Beispiel durch den Umstieg auf erneuerbare Energien, die Nutzung nachhaltiger Energiequellen und den Ausbau von Nah- und Fernwärmenetzen.
- Zukunftsfähige Mobilität: Für nachhaltige Mobilität braucht es ganzheitliche Mobilitätskonzepte, die alle Aspekte berücksichtigen – etwa die Stadtplanung, die Energieversorgung und natürlich die Bedürfnisse der Menschen.
- Förderung der Biodiversität: Grünfassaden wirken der abnehmenden Artenvielfalt entgegen und fördern die Biodiversität, denn sie binden CO2, produzieren Sauerstoff und verbessern die Luftqualität. Sie bieten Lebensräume für Tiere und Pflanzen, filtern Schadstoffe und dämmen Lärm.
- Plusenergiegebäude: Plusenergiehäuser erzeugen mehr Energie als sie verbrauchen. Überschüssige Energie fließt ins Stromnetz und versorgt so weitere Abnehmer.
- Modularisierung: Beim modularen Bauen werden nachhaltige und ressourcenschonende Konzepte von Anfang an in den Planungs- und Bauprozess integriert. Elemente werden seriell vorgefertigt und auf der Baustelle zusammengefügt. Dadurch ist bereits in der Vorproduktion eine Energieeinsparung möglich. Häufig wird Holz eingesetzt, das über den gesamten Lebenszyklus energie- und CO2-sparsam ist und ein großes Nachnutzungspotenzial hat