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„Allerhöchste Zeit für die Bauwende“

© Drees & Sommer SE / Chantal Wagner
Beim Drees & Sommer Inhouse-Event in Köln diskutierten sie Lösungen für mehr Nachhaltigkeit in der Bau- und Immobilienbranche: (v.l.n.r.) Thomas Thümmler, Experte für Energiemanagement und Nachhaltigkeit, Tanja Sprenger, Verantwortliche für nachhaltige Stadtentwicklung, Anne Kloubert, Verantwortliche für den Bereich ESG im Real Estate Consulting (alle Drees & Sommer Standort NRW), Moderatorin und Influencerin Louisa Dellert, Klimaforscher Prof. Hans Joachim Schellnhuber und Stefan Heselschwerdt, Standortpartner Drees & Sommer NRW.

Blockaden vor Braunkohlekraftwerken, Proteste auf den Stadtautobahnen oder freiwilliger Flugverzicht. Alle wissen um die klimaschädliche Tragweite der fossilen Energieträger und unserer Verkehrsmittel. Der Bausektor als Klimakiller ist noch bei zu wenigen auf dem Schirm: Dabei gehen rund 40 Prozent des weltweiten Treibhausgases auf sein Konto. Auch die Hälfte des globalen Abfallaufkommens entsteht durch den Bau oder Rückbau von Gebäuden. Was sich schleunigst ändern muss – und welche Chancen sich dadurch bieten, darüber diskutierten der Klimaforscher Prof. Hans Joachim Schellnhuber und die für Nachhaltigkeitsthemen bekannte Moderatorin und Influencerin Louisa Dellert gestern auf dem Drees & Sommer-Inhouse-Event „Earth for all“ in Köln.

Bauen ohne später Abfall zu verursachen? Mit dem Holzhybrid-Bürogebäude The Cradle zeigt der Projektentwickler Interboden, was beim Neubau bereits alles geht: ein Kern aus Recycling-Beton, ein modular gefertigtes Holztragewerk und eine markante Holzfassade. So weit wie möglich kommen im Düsseldorfer Medienhafen natürliche, wiederverwertbare Materialien zum Einsatz. Das verbraucht nicht nur rund 40 Prozent weniger CO2 als der Bau herkömmlicher Gebäude, sondern später soll das energieeffiziente Gebäude auch als wertvolles Materiallager dienen. Den Bauherrn begleitet das Umweltberatungsinstitut EPEA, eine Tochter des Bau- und Immobilienberatungsunternehmens Drees & Sommer SE. Mit einem digitalen Ressourcenpass, eine Art Klimaführerschein fürs Gebäude, wie ihn auch Bundesbauministerin Klara Geywitz fordert, greifen sie der Zukunft vor: Denn die in Europa und Deutschland geplante Regulierung wird die Branche früher oder später zu Materialkreisläufen zwingen. Und damit dazu, beim späteren Abriss, ein Gebäude als Rohstofflager für neue Bauten zu nutzen.

„Im Neubau haben wir als Branche beispielsweise mit Plusenergiehäusern und vielen weiteren energetischen Standards und Maßnahmen bereits einen sehr guten Stand erreicht. Dazu treiben wir auch den Cradle to Cradle-Ansatz voran, ein kreislauffähiges Materialkonzept für sämtliche Branchen, für das wir im Bausektor sicherlich als Pionier stehen. Unser Sorgenkind ist der Bestand. Hier darf Umbau kein Synonym für Abriss sein“, erklärt Stefan Heselschwerdt, verantwortlicher Drees & Sommer-Partner am Standort Nordrhein-Westfalen beim Drees & Sommer-Event „Earth for all“ in Köln.

„Sehr viele Bestandsbauten sind energetisch nicht zukunftsfähig. Das kommt den Bewohnerinnen und Bewohnern nicht nur aufgrund der Preissprünge von Energie- und Gaspreisen teuer zu stehen. Richtig schmerzhaft wird es dann, wenn die verheerenden Folgen für das Klima offenbar werden. Jetzt ist es allerhöchste Zeit, eine umfassende Bauwende einzuleiten“, sagt Prof. Hans Joachim Schellnhuber, Gründungsdirektor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und Gründer der Bauhaus Erde gGmbH.

Veränderungsbereitschaft sei eine wichtige Zutat, um die Klimaerwärmung zu stoppen und für eine nachhaltigere Lebensweise zu sorgen, so auch Influencerin Louisa Dellert. „Ein nachhaltigeres Leben ist eine Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen und für Klimaschutz und eine gesunde Umwelt zu handeln.“ Jeder müsse erkennen, wo er Verantwortung übernehmen könne. Denn niemand könne das Weltklima alleine retten – dafür sei eine gemeinsame Kraftanstrengung vonnöten. Für die Bau- und Immobilienwirtschaft bedeutet das, auf nachhaltige, recyclingfähige Gebäude zu setzen.

Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Pressemitteilung.