eSports Venues: Aus dem Keller auf die große Bühne

© ESL/Helena Kristiansson

Hamburg, 28. Januar 2020. Der eSports-Markt boomt weltweit und verzeichnet seit Jahren ein konsequentes Wachstum bei den Zuschauerzahlen. Doch wie sieht es mit der Immobilien-Infrastruktur für die sportlichen Wettkämpfe mit Computer- und Videospielen aus? Kann sie mit dem rasanten Branchenwachstum mithalten und welche Anforderungen muss sie dafür erfüllen? Das untersuchten das Branchenteam Sports and Entertainment des Planungs- und Beratungsunternehmen Drees & Sommer SE mit Hauptsitz in Stuttgart und die Hamburger Strategieberatung für Sportbusiness CSIGHT im White Paper „eSports Venues: Aus dem Keller auf die große Bühne“. Eine zentrale Erkenntnis: Es fehlt in Europa sowohl an Quantität als auch an Qualität von passenden eSports-Venues, also Immobilien mit eSports-Nutzung. Die Kurzversion des White Papers in Deutsch und Englisch steht unter folgendem Link zum Download bereit: White Paper eSports Venues

Volle Arenen, Millionen Zuschauer und beträchtliche Preisgelder: eSports hat sein einstiges Nischendasein längst abgelegt. Ähnlich wie im klassischen Sport geht es auch hier um professionelle Wettkämpfe zwischen unterschiedlichen Teams. Statt beispielsweise eines Ballspiels auf dem Rasen stehen dabei aber Computer- und Videospiele im Mittelpunkt.

In ihrem gemeinsamen White Paper beschreiben Drees & Sommer und CSIGHT den Status quo des eSports- und Gaming-Marktes in Europa, entwickeln erstmals eine Typologie für eSports-Events sowie der dafür notwendigen Venues und zeigen die Anforderungen der jeweiligen Event-Typen an eine solche Veranstaltungsstätte auf. Fundierte Analysen, zahlreiche Experteninterviews und Best Practice-Beispiele bilden dabei die Grundlage.

„Unsere Untersuchung hat bestätigt, dass Europa trotz des stetigen Wachstums dem asiatischen und US-amerikanischen eSports-Markt auch bei der Qualität und Quantität geeigneter Immobilien noch deutlich hinterherhinkt. Der Bedarf ist jedoch gegeben und deshalb schätzen wir den europäischen eSports-Markt als hoch attraktiv für zukünftige Investments in diesem Bereich ein“, so Dr. Nicolas Gaede, Managing Partner bei CSIGHT.

Was die Heimat des elektronischen Sports können muss

Eine große Herausforderung stellt aktuell, so eine weitere Erkenntnis, das mangelnde Wissen rund um das Thema eSports und eSports-Venues dar. Hier sind eine umfangreiche Grundlagenarbeit und eine Systematisierung notwendig. Einen wichtigen Beitrag dazu leisten die Experten in ihrem White Paper mit der Entwicklung einer Typologie für eSports-Events und der dafür notwendigen Venues. Das Ergebnis: Es gibt nicht das eine Marktsegment für eSports-genutzte Immobilien, sondern drei unterschiedliche Venue-Typen mit verschiedenen Anwendungen.

Dazu zählen zunächst „Gaming Center & eSports Bars“, also öffentlich zugängliche und insbesondere von Freizeitgamern genutzte Zentren und Bars. In diesem Bereich fehlt es, laut dem Expertenteam, europaweit vor allem an Einrichtungen mit attraktiven Standorten in den Stadtzentren und kreativen Nutzungskonzepten. Die überwiegend von professionellen und semi-professionellen Gamern für das Training genutzten Einrichtungen, die „Gaming Houses & Bootcamps“, stellen den zweiten Venue-Typ dar. Hier gilt es künftig, die Einrichtungen öffentlich zugänglich zu machen und die eigene Marke und vorhandene und zukünftige Partnerschaften richtig in Szene zu setzen. Den Athleten optimale und zeitgemäße Trainingsbedingungen zu gewährleisten, ist und bleibt dabei aber weiterhin das höchste Ziel. Beim dritten Venue-Typ, den „Multifunktions- & eSports-Arenen”, die der Austragung kleiner und großer eSports-Events dienen, definieren die Experten je nach Größe unterschiedliche Herausforderungen für die zukünftige Gestaltung. Beispielsweise muss bei bestehenden Multifunktionsarenen in Europa vor allem die technische Ausstattung an die Bedürfnisse der Mega-Events angepasst werden, während es an kleineren, dafür aber monofunktionalen eSports-Arenen, in Gänze mangelt.

Eines für Alles? Hybrid-Modelle versprechen Erfolg

Für das Expertenteam steht fest, dass Hybrid-Modelle die höchste Wirtschaftlichkeit versprechen. Sie kombinieren die verschiedenen Venue-Typen und Verwendungen systematisch und flexibel. Was dabei wichtig ist, erklärt Tristan Schmedes, Manager eSports im Sports and Entertainment-Team bei Drees & Sommer: „Wer Immobilien plant und baut, der muss immer den späteren Nutzer in den Vordergrund stellen. Diese allgemeine Regel gilt auch und ganz besonders für den eSports. Wer erfolgreich die passenden Orte für die verschiedenen Formen von eSports-Events gestalten will, der muss nicht nur die eSports-Branche, deren aktuelle Marktentwicklungen und Nutzerbedarfe kennen, sondern ebenso fundiertes Fachwissen mitbringen, wenn es um die Gestaltung und Umsetzung komplexer Immobilienprojekte geht.“

Die Kurzversion des White Papers in Deutsch und Englisch steht unter folgendem Link zum Download bereit: White Paper eSports Venues