ENERGY MEETS INDUSTRIES 2025
Gemeinsam Wirtschaft und Gesellschaft erfolgreich transformieren
„Es gibt hier keine Teilnehmer, sondern nur Mitmacher“ – so brachte Drees & Sommer-Vorstand Dierk Mutschler die Programmatik der dritten Energy meets Industries-Veranstaltung gleich zu Beginn auf den Punkt.
Die Ausrichtung auf das „Machen“ hatte einen Grund: Europa und die Demokratien dieser Welt stehen vor einer doppelten Mammutaufgabe, müssen sie doch im globalen Wettbewerb bestehen und gleichzeitig die ökologische Transformation bewältigen – ohne demokratische Werte aufzugeben.
Schon zum dritten Mal kamen am 22. und 23. Oktober 2025 hochkarätige Expert:innen und Entscheider:innen verschiedener Branchen sowie der öffentlichen Hand zusammen. Und zum ersten Mal hatte auch die zukünftige Generation eine Stimme! Wieder standen nicht nur aktuelle Fragen der Dekarbonisierung von Wirtschaft und Gesellschaft im Zentrum. Wie in den Vorjahren ging es darüber hinaus vor allem darum, handfeste Lösungen auf den Weg zu bringen.
„Es gibt hier keine Teilnehmer, sondern nur Mitmacher!“
    Willen zum Aufbruch verbreitet spürbar – und zur Verteidigung der Demokratie
Paneldiskussionen mit interessanten Gesprächspartner:innen, anregende Impulse, Fragen auf den Punkt und konkrete Lösungsansätze zeugten 2025 erneut vom Willen zum Aufbruch in herausfordernden Zeiten. In diesem Jahr zeigten viele Beiträge, dass eine funktionierende Ökonomie, eine intakte Ökologie und eine lebendige Demokratie zusammengehören!
Bereits am Nachmittag des 22. November wurde es konkret: Interessierte Teilnehmende konnten wahlweise das Projekt Hamburg Green Hydrogen Hub (GHHH) besichtigen oder eine Führung durch das Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung (ZAL) machen und Einblick in die dortigen Labore und Forschungsthemen gewinnen.
Bei den abendlichen Vorträgen und Gesprächen ging es nach einer Begrüßung durch Dierk Mutschler und Lorena Lüdorf, Managerin Drees & Sommer, fachlich in die Tiefe der deutschen und europäischen Energietransformation.
Mit ihrem Eröffnungsimpuls unterstrich Dr. Stefanie von Berg, Staatsrätin in der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft, die Bedeutung des Industriestandorts Deutschland sowie die Vorreiterrolle Hamburgs, die die Stadt im Klimaschutz einnehmen will. Eine zügige Transformation ist angesichts des Klimawandels und weiterer globaler Herausforderungen wie fragiler Lieferketten und politischer Konflikte zentral. In Hamburg packt man die Themen mutig und entschlossen an – was etwa am Ergebnis des jüngsten Volksentscheids zu noch ambitionierteren Klimaschutzzielen sichtbar wird. Eine wichtige Message: Gezielt handeln, dabei aber nicht in blinden Aktionismus verfallen.
„Wir können Wirtschaft und Politik nicht gegen die Physik machen.“
    „Was braucht die Industrie in Hamburg – Herausforderungen, Bedarfe, Lösungsansätze“ – diese Frage stellte Jan-Oliver Siebrand, Geschäftsführer der Handelskammer Hamburg, in seinem Impulsvortrag. Er beantwortete sie mit vertieften Einsichten in die Herausforderungen und Bedarfe der zwar lokalen und regionalen, gleichwohl global verflochtenen Akteure und Unternehmen. Eine zentrale Erkenntnis: Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit bedingen einander. Ein rascher und konsequenter Umstieg auf ein klimaneutrales Wirtschaften ermöglicht frühere und höhere „payoffs“. Außerdem mindert dies das Risiko von Fehlinvestitionen und Stranded Assets.
Abendlicher Austausch bringt erste Ergebnisse
Ebenfalls um konkrete Beispiele und Lösungsansätze ging es im Anschluss an das gemeinsame Abendessen. Beim von Drees & Sommer-Expert:innen moderierten Paneltalk in großer Runde berichteten Matthias Benz, CEO Zeppelin Gruppe, Dr. Sebastian Bross, Geschäftsleitung Salzgitter AG, und Sabine Nallinger, Vorständin Stiftung Klimawirtschaft, von Fortschritten bei der Transformation – aber auch von nach wie vor bestehenden Hürden und Hemmnissen.
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans Joachim Schellnhuber, Generaldirektor International Institute for Applied Systems Analysis, betonte, dass es gelingen muss, ein positives Narrativ zu entwickeln: die gelingende Reparatur unseres Klimasystems mit einem Mix aus kurz- und langfristigen Strategien und Maßnahmen.
Dieser Sicht schloss sich als Vertreterin der kommenden Generation Emilia Zappe an. Sie formulierte als klare Botschaft an die Teilnehmenden den Wunsch, dass wir es gemeinsam schaffen, noch deutlich vor der Jahrhundertmitte nachhaltig zu wirtschaften. Und dazu gehört auch, Glück und Wohlstand nicht nur an das Anhäufen von materiellem Besitz zu knüpfen!
„Wir ärgern uns darüber, dass unser ‚Standard‘ sich verändert. Aber warum ist das, was wir haben, eigentlich ‚Standard‘?“
    
                
            
        
                
            
        
                
            
        
                
            
        
                
            
        
                
            
        Haupttag des Events stellt erfolgreiche Projekte ins Rampenlicht
Der zweite Tag der Veranstaltung startete mit einem neuerlichen Impuls – einmal mehr von einer Vertreterin der nächsten Generation. Die 15-jährige Theresa Schneider appellierte dabei an eine generationenübergreifende Zusammenarbeit und die Bereitschaft, auch eingefahrene Meinungen zu hinterfragen.
"Das, was Sie heute leisten, entscheidet, wie ich später lebe.“
    Das anschließende Panel „Best Practice Industrietransformation“ bot erfolgreiche Projektbeispiel aus der Praxis. Die Teilnehmer:innen zeigten anhand aktueller Bauvorhaben, wie die Energiewende gelingen kann und wodurch sich die gegenwärtigen Herausforderungen meistern lassen. Zu den Teilnehmenden zählten Alexandra Decker, Vorstandsmitglied von Cemex sowie Vorständin der CMA, Martin Stiegler, Vice President Siemens Energy Global GmbH & Co. KG und Martin Zappe, Programmleitung SALCOS Salzgitter Flachstahl GmbH.
Die Rolle von Speichertechnologien bei der Energiewende ist unbestritten. Nur: Wie steht es um batterieelektrische Speicher? Das Panel „BESS – Der fehlende Schlüssel zum Umbau des Energiesystems oder nur ein kurzlebiger Trend?“ ging dieser Frage nach. Fundierte Aussagen zum derzeitigen rasanten Auf- und Ausbau von BESS und möglichen Szenarien für die kommenden Jahre kamen von Dr. Christian Bauer, Partner bei Watson Farley & Williams, Markus Korsten, CEO and Co-Founder Megalion Europe GmbH, und Marianne Weitzel, Investment Managerin Voltwiese Power Holdings Limited.
Als gastgebende Stadt des diesjährigen Events gilt Hamburg seit jeher als Deutschlands „Tor zur Welt“. Folgerichtig befasste sich das dritte Panel mit der wichtigen Hafeninfrastruktur – und zwar mit dem Blick auf einen Ort, wo Energie erzeugt oder transportiert wird. Beide – Häfen und Energie-Fernnetze – stehen beim Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in einem komplexen Wechselspiel. Unter dem Titel „Häfen, Infrastruktur, Wasserstoff und CO2“ sprachen die Spezialisten Ralph Bahke, Geschäftsführer ONTRAS Gastransport GmbH, Jannes L. Elfgen, Head of Port Energy Solutions und MD Renewable Port Energy Hamburg, Yannis Fischer, Leiter Energy Hub Office Wirtschaftsförderungsgesellschaft Wilhelmshaven mbH und Randolf Weterings, PgM Elektrifizierung & Wasserstoff, Port of Rotterdam über Herausforderungen und Chancen dieser Kombination.
Kommunen sind wichtiger Träger der Energiewende
Dass die Kommunen nicht nur ein weiterer Akteur der Energiewende sind, sondern darüber hinaus darin zentrale Funktionen übernehmen – darum ging es im Panel „Kommunale Transformation“. Hier diskutierten Kirsten Fust, Technische Geschäftsführung Hamburger Energiewerke GmbH, Martin Graf, Vorstandsdirektor Energie Steiermark, und Alexander Scholz, Bereichsleitung Fernwärme Mainova AG. Im Fokus standen die Herausforderungen im engen kommunalen Raum, die Notwendigkeit gemeinsamer verbindlicher Planung zwischen Industrie und Energieversorgern und der frühzeitigen Einbindung der Bürger:innen.
„Die Transformation in den Gemeinden fühlt sich weniger wie ein Marathon an. Eher wie ein immer wieder von Politik und Regulatorik unterbrochener Sprint.“
    Das abschließende Panel befasste sich mit der „Finanzierung der Transformation“. Die finanziellen bzw. finanzrechtlichen Fragen beleuchteten neben Lars Bollensen, Partner bei Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, Michael Henn, Global Head of Green Deal Infrastructure at Commerz Real AG auch Dr. Alexander Hildner, Bereichsleiter DZ Bank AG und Gudrun Lindemann, Head of Nordics Energy and Infrastructure bei Horváth.
                
            
        
                
            
        
                
            
        
                
            
        
                
            
        
                
            
        Unsere Key-Takeaways aus den Vorträgen und Impulsen:
- Auf lange Sicht planen und handeln: Wir müssen zwar jetzt zielgerichtet agieren – wir stellen damit aber auch die langfristigen Weichen für die Zukunft. Dadurch sind wir nicht nur dafür verantwortlich, wie unsere nachfolgenden Generationen einst leben werden. Vielmehr leihen wir uns schon jetzt das Geld unserer Kinder und Enkel. Und das will klug und gut investiert sein!
 - Werte, die zusammengehören, sichern: Ökologie, Ökonomie und Demokratie sind Werte, die wir zusammen denken müssen – und entsprechend sollten wir handeln. Denn in diesem Spannungsdreieck bewegen wir uns. Momentan geht es verstärkt darum, von einem rückwärtsgewandt-populistischen auf einen vorwärtsgerichtet-optimistischen Blick zu wechseln!
 - Stakeholder überzeugen und für die Transformation gewinnen: Immer wieder betonten die Teilnehmenden des Events, dass noch bei längst nicht allen Akteuren die Notwendigkeit zu einem grundlegenden industriellen Wandel durchgedrungen ist. Wichtig ist es nun, jede:n abzuholen, Dialoge auf Augenhöhe zu führen – denn nur so können Projekte erfolgreich auf die Strecke gebracht werden!
 - Neben innovativen Technologien neue Geschäftsmodelle entwickeln: Im Zuge der Transformation ergeben sich nicht nur neue Rollen, in die sich die Akteure einfügen und die sie für sich annehmen müssen – wir müssen darüber hinaus neue Geschäftsmodelle erschließen. Damit sich grüne Produkte und Projekte auch wirtschaftlich rechnen!
 
„Kommunale Transformation ist eine Teamleistung. Sie erfordert Mut, Ausdauer und Zusammenarbeit – vor allem zwischen Energieversorgern, Städten, Unternehmen und den Bürgerinnen und Bürgern."
    Die Panels und Teilnehmenden in der Übersicht
Alexandra Decker | Mitglied des Vorstands Cemex | Vorsitzende der CMA
Martin Stiegler | Vice President Siemens Energy Global GmbH & Co. KG
Martin Zappe | Programmleitung SALCOS Salzgitter Flachstahl GmbH
Moderation: Christoph Gawlik | Drees & Sommer
Dr. Christian Bauer | Partner bei Watson Farley & Williams
Markus Korsten | CEO und Co-Founder Megalion Europe GmbH
Marianne Weitzel | Investment Managerin Voltwiese Power Holdings Limited
Moderation: Henrik Töpelt | Drees & Sommer
Ralph Bahke | Geschäftsführer ONTRAS Gastransport GmbH
Jannes L. Elfgen | Head of Port Energy Solutions | MD Renewable Port Energy Hamburg
Yannis Fischer | Leiter Energy Hub Office Wirtschaftsförderung Wilhelmshaven
Randolf Weterings | PgM Elektrifizierung & Wasserstoff, Port of Rotterdam
Moderation: Dr. Alexander Stubinitzky | Drees & Sommer
Kirsten Fust | Technische Geschäftsführung Hamburger Energiewerke GmbH
Martin Graf | Vorstandsdirektor Energie Steiermark
Alexander Scholz | Bereichsleitung Fernwärme Mainova AG
Moderation: Frank Bornmann | Drees & Sommer
Lars Bollensen| Partner bei Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH
Michael Henn| Global Head of Green Deal Infrastructure, Commerz Real AG
Dr. Alexander Hildner| Bereichsleiter DZ Bank AG
Gudrun Lindemann | Head of Nordics Energy and Infrastructure bei Horváth, Competence Center Energy, Environment und Telco
Moderation: Prof. Dr. Robert Göötz | Drees & Sommer
Barkassenfahrt durch den Hamburger Hafen macht Transformation erlebbar
Während des Nachmittags hatten die Teilnehmenden von Energy meets Industries die Gelegenheit, sich bei einer Fahrt durch den Hamburger Hafen vom Stand der Energiewende vor Ort zu überzeugen. Ergänzt wurde dieses Erlebnis durch einen Impulsvortrag von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans Joachim Schellnhuber zum Thema „Overshoot Management“. Hierbei geht es im Kern darum, CO2 durch zusätzliche Baumpflanzungen wieder aus der Atmosphäre zu extrahieren. Dieses wird dann in unserer gebauten Umwelt eingelagert, indem Holz die mineralischen Baustoffe als bevorzugtes Baumaterial ablöst. Auf diese Weise werden unsere Städte zu gigantischen CO2-Speichern.
„Wir können den Elefanten im Raum des Klimawandels – die Bauwirtschaft – zum Zugtier des Klimaschutzes machen. Denn in der gebauten Umwelt liegt eine riesige Chance, das Klima nachhaltig zu reparieren. Wie? Indem wir vom mineralischen Bauen zum biobasierten Bauen vor allem mit Holz übergehen und so unsere Städte zu riesigen CO2-Speichern machen.“
    Spannende Einsichten in zukunftsweisende Innovationen gewährte Jens Fabrowsky, COO NEURA Robotics, zu einem offenen Ökosystem für kognitive Robotik. Das sogenannte Neuraverse fungiert als eine Art „App Store für Robotik“ und dient als globale Plattform, die verschiedene Komponenten und Akteure der Branche miteinander verbindet. Außerdem pitchten Lena Voß von Lumera Energy und Jörg Spitzner von der DACMA GmbH ihre Start-up-Ideen. Lumera hat sich der wirtschaftlichen Optimierung von Batteriespeichern verschrieben, DACMA entwickelt innovative Anlagen für das sogenannte Direct Air Capture (DAC) von CO2.
                
            
        
                
            
        
                
            
        Wie geht es weiter?
Energy meets Industries hat mit seinem breiten Spektrum am Themen und Persönlichkeiten auch 2025 gezeigt, dass das Ins-Tun-kommen ohne Alternative ist – zumindest dann, wenn wir unsere Wettbewerbsfähigkeit erhalten und dabei dem Klimawandel wirksam begegnen wollen. Aus diesem Grund ist die nächste Energy-meets-Industries-Veranstaltung für 2026 bereits fest terminiert: Am 4. und 5. November 2026 kommt Energy meets Industries nach Berlin! „Wir freuen uns schon jetzt auf neue Impulse, neue Partnerschaften und darauf, den spannenden Dialog gemeinsam fortzuführen“, sagte Dierk Mutschler in seinem Schlusswort.
 
Kontakt für Rückfragen
Drees & Sommer
Lorena Lüdorf
lorena.luedorf(at)dreso.com
+49 711 1317 1552