Themendialog 18.11.2021

Ein turbulentes Jahr 2021 neigt sich dem Ende zu. Auch die Themenreise 2021, die das Motto „Aufbruch zur nachhaltigen Transformation“ trug, war weiterhin von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen. Im Hinblick einer sich weiter verschärfenden Situation freuten wir uns in Hamburg rund 100 Gäste vor Ort (unter Einhaltung aller geltenden Corona-Bestimmungen) und 70 Gäste digital begrüßen zu dürfen.

Unter dem Jahresmotto der Themenreise hörten wir in Hamburg beim Abschlussforum inspirierende Impulse und Diskussionen der Hafencity GmbH, des Flughafens Wien, der Hamburger Hochbahn, APCOA Deutschland, Kaufland Deutschland, Trumpf oder Swiss Life Asset Managers. Dabei ging es um die Entwicklung der Märkte, die Sicherstellung der Versorgung, eine zukunftsweisende Lösung für die Entwicklung der Stadt und die Integration von entsprechenden Mobilitätskonzepten.

Keynote

Die Hafencity – Europas größtes innerstädtisches Stadtentwicklungsvorhaben

Dr. Andreas Kleinau, HafenCity GmbH

Die Keynote des frischgebackenen Vorsitzenden der Geschäftsführung der HafenCity GmbH war ein Highlight direkt zu Beginn des Tages.

Bei der HafenCity handelt es sich um ein Brownfield-Entwicklungsprojekt in innerer Stadtlage der Hansestadt, dessen Masterplan bereits im Jahre 2000 veröffentlicht und im Jahre 2010 überarbeitet wurde. Das Großprojekt, das sowohl von öffentlichen als auch privaten Investitionen getragen wird, bringt der Innenstadt von Hamburg in Summe ein Flächenwachstum von 40% bzw. 157 ha Fläche. Der Schwerpunkt liegt dabei in einer feinkörnigen, horizontalen und vertikalen Nutzungsmischung aus Wohnungen, Büros, Bildungs- und Kultureinrichtungen, Hotels, sowie publikumsbezogenen Dienstleistungen. Auch Nachhaltigkeits- und Smart-City-Aspekte werden berücksichtigt, um die HafenCity zu einer der lebenswertesten Quartiere Deutschlands zu machen.

Trialog-Gespräche

moderiert von Götz Schönfeld und Michael Konopka, Drees & Sommer

DIE STADT DER ZUKUNFT

Lukas Ott, Präsidialdepartement des Kantons Basel-Stadt | Lutz Birke, Behörde für Wirtschaft und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg | Peter De Leeuw, Flughafen Wien

Spätestens seit der Corona-Pandemie ist klar, dass unsere Innenstädte sich verändern müssen. Schließlich scheint es, als hätte der Kunde jetzt keine Notwendigkeit mehr, Einkaufs- und Fachzentren in der Stadt aufzusuchen. Sie genießen das Online-Shoppen und die Essensbestellung bei Lieferdiensten. Es droht aktuell eine Verödung unserer Innenstädte und Einkaufspassagen. Verkaufsflächen werden sich verkleinern und gegebenenfalls mit dem Online-Versandhandel verzahnen müssen. Eine Lösung für freiwerdende Flächen liegt in der Nutzungsmischung aus Wohnen, Arbeiten und Konsum. Die Stadtbevölkerung der Zukunft wird dabei immer stärker auf die Maxime der Stadt der kurzen Wege setzen. Aus diesem Grund werden wir unsere Innenstädte in den kommenden Jahren kontinuierlich nachverdichten müssen.

MOBILITÄT DER ZUKUNFT

Dr.Britta Oehlrich, Hamburger Hochbahn | Konrad Rothfuchs, ARGUS | Hansjörg Votteler, APCOA Deutschland

Die Mobilitätswende spielt eine Schlüsselrolle bei der zukunftsträchtigen Stadt. Diese Mobilitätswende setzt sich aus vielen verschiedenen Bestandteilen zusammen. Dem öffentlichen Personen- und Nahverkehr wird hierbei eine noch größere Rolle zugeschrieben. In der Hansestadt Hamburg sollen bis zum Jahre 2030 insgesamt 1,4 Mio. Tonnen CO2 im Verkehrssektor eingespart werden. Die Lösung der Hamburger Hochbahn ist der „Hamburg Takt“, der runtergebrochen einen Anstieg der Fahrgastzahlen um 50% und damit eine große Herausforderung für die Hochbahn bedeutet.

Wenn die Rolle des ÖPNV größer wird, wird der Individualverkehr in den Städten auf der anderen Seite kleiner. Das bedeutet auch für Parkhausbetreiber wie APCOA, dass sie sich neu erfinden müssen. Eine Antwort kann beispielsweise in der Umgestaltung von Parkhäusern zu Urban Hubs liegen. Außerhalb der Städte herrscht dabei oft eine gegensätzliche Situation und der Individualverkehr wird hier vermutlich nicht an Relevanz verlieren.

VERSORGUNG DER ZUKUNFT

Johannes Berg, Digital Hub Logistics Hamburg | Dr. Angelus Bernreuther, Kaufland Deutschland | Timo Landener, Swisslog

Laut Timo Landener ist klar: „Der Transformationsprozess in der Food Supply Chain wird der Größte in der Geschichte der Menschheit sein“. Dies wirkt sich auch auf die Versorgung der Stadtbevölkerung in Zukunft aus. Ein großer Trend ist „Decentralizing Food“. Das bedeutet, dass in Zukunft einen Teil der Lebensmittel nicht mehr auf dem Land, sondern im Quartier produziert werden soll, beispielsweise auf Gebäudedächern oder an Fassaden. Hier kann die Logistik auf der letzten Meile optimiert, als auch der Verkehr entlastet werden.

Neben der Produktion in den Städten können zusätzlich Mixed-Use-Konzepte einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass unsere Städte noch resilienter, also krisensicherer und unabhängiger werden.

Auftaktimpuls zur Paneldiskussion

„Rethink, Reform, Renew“

Dr. Sven Jung, Handelsblatt Research Institute

Als Startpunkt der Medienpartnerschaft für die Themenreise 2022 hat das Handelsblatt Research Institute einen Impuls zum anstehenden Motto „Rethink, Reform, Renew“ beigetragen.

Es wurde deutlich, dass unser Ziel, der Aufbruch zur nachhaltigen Transformation, sich im Grunde nicht verändert hat.

Im neuen Jahr wird der Grundgedanke jedoch nochmal reflektiert, um dann von der Vision ins Handeln zu kommen. Bedeutet, wir ergänzen das Neudenken der Probleme, durch das Reformieren und Erneuern von Standorten und Prozessen.

Im Mittelpunkt dabei darf allerdings ein Faktor, der essenziell für die erfolgreiche Transformation ist, niemals fehlen: Der Mensch.

Paneldiskussion

moderiert von Michael Konopka und Götz Schönfeld, Drees & Sommer

„RETHINK, REFORM, RENEW“

Eva-Kristin Seeber, Swiss Life Asset Managers | Dr. Rüdiger Fox, Sympatex | Dr. Heiko Schröder, Trumpf | Tanja Ferkau, IMPCT | Dr. Wilhelm Krull, The New Institute

Die europäische Wirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Einerseits neigt sich das Industriezeitalter des 20. Jahrhunderts seinem Ende entgegen und zwingt zu technischen Innovationen bis hin zur radikalen Neuausrichtung von Industrien und Branchen. Andererseits steht sie am Anfang einer neuen Zeit, einer Transformation in eine ökologischere, ressourcenschonendere und klimapositive Welt. Wir nehmen damit zwangsläufig die Haltung des Spagats ein.

In der Paneldiskussion debattierten wird darüber, was wir tun müssen, um als Gesellschaft, Unternehmen und Menschen wieder in eine stabile Lage zu kommen.

Impressionen

Übrigens...

... waren wir zum Vorabendevent bei Macom und der New Work SE eingeladen

Oliver Mack, Jens Schicke und Stefan Dubbel, Macom | Tristan Schmedes und Arne Fritz, Drees & Sommer | Dirk Hünerbein, Unibail Rodamco Westfield | Bernhard Tillmans, Phoenix Contact

Am Mittwoch, den 17. November, kamen ca. 60 Gäste zur Vorabendveranstaltung des Abschlussforums der Themenreise 2021 zusammen. Diese begann im FTZ Digital Reality in der Speicherstadt, wo sich das VRHQ und das Macom Lab befinden. Hier bekamen die Gäste einen Einblick in den virtuellen Arbeitsplatz der Zukunft.

Beim zweiten Teil des Abends ging es vom virtuellen Arbeitsplatz der Zukunft zur Umsetzung in der Realität. Hierfür führte uns ein kurzer Spaziergang in die HafenCity, zum New Work Harbour. Dies ist das neue Headquarter der New Work SE, die unter anderem für ihre Marken Xing und Kununu bekannt ist. Nach einer Führung durch dieses faszinierende Gebäude mündete der Abend in einem Tandemvortrag von Bernhard Tillmanns (Phoenix Contact) und Dirk Hünerbein (Unibail-Rodamco-Westfield) zum Überseequartier, einem hochmodernen Quartiersprojekt innerhalb der HafenCity.

Sie haben Anregungen oder Fragen? Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.

Wir freuen uns, Sie auch wieder bei der nächsten Themenreise begrüßen zu dürfen.