Stuttgart/München, 11. Juni 2025. Die München Klinik Bogenhausen (MüK) ist mit inzwischen 1.000 Betten der größte und bedeutendste Gesundheitsversorger der Landeshauptstadt München. Mit dem neuen sechsgeschossigen Erweiterungsbau, der unter anderem die modernste Transplantationsstation für Schwerbrandverletzte Deutschlands sowie 17 hochmoderne OP-Säle – darunter zwei Hybrid-OPs für robotergestützte Eingriffe – umfasst, zählt die Klinik nun auch zu den modernsten Krankenhäusern des Landes. Der Neubau, der nahtlos an das bestehende Klinikgebäude anschließt, wurde Mitte Mai feierlich eröffnet. Der Umzug der internistischen Intensivstation sowie weiterer wichtiger Stationen aus den Standorten der München Klinik in das neue Gebäude erfolgt seither – bei laufendem Betrieb. Die Gesamtinvestition für das Großprojekt beläuft sich auf rund 170 Millionen Euro. Das auf Bau, Immobilien und Infrastruktur spezialisierte Beratungsunternehmen Drees & Sommer begleitete die München Klinik gGmbH bei ihrem Projekt.
Mit rund 27.000 zusätzlichen Quadratmetern bietet der Neubau ein hochmodernes Umfeld für eine vernetzte Medizin und Pflege – interdisziplinär und konsequent am Wohl der Patientinnen und Patienten ausgerichtet. Der Neubau setzt dafür neue Maßstäbe in der stationären Versorgung und Medizintechnik.
Präzise Koordination für höchste Zuverlässigkeit
Damit die hochmoderne Technik im Neubau des Klinikums Bogenhausen zuverlässig und reibungslos funktioniert, war von Beginn an ein präzise abgestimmtes Zusammenspiel aller technischen Gewerke notwendig. Federführend dabei: das Team von Drees & Sommer rund um Projektleiter Tobias Fichtl, das das gewerkeübergreifende Inbetriebnahmemanagement der Technischen Gebäudeausrüstung sowie das Technische Monitoring des Probebetriebs verantwortete.
„Ein Bauvorhaben dieser Größenordnung, mit hochkomplexer Medizintechnik, unterschiedlichsten Nutzeranforderungen und einer Vielzahl beteiligter Gewerke, stellt höchste Ansprüche an die technische Koordination“, so Fichtl. „Durch ein strukturiertes Inbetriebnahmemanagement konnten wir sicherstellen, dass sämtliche Systeme, von Lüftungs- und Klimatechnik über Sterilisationsprozesse bis hin zur Gebäudeautomation, exakt aufeinander abgestimmt, intensiv getestet und schrittweise in Betrieb genommen wurden.“ Ziel sei es gewesen, nicht nur einzelne Komponenten zu prüfen, sondern das komplexe Zusammenspiel aller technischen Systeme im laufenden Betrieb zu erproben und zu optimieren: „Das war voraussetzend für eine verlässliche medizinische Versorgung und einen einwandfreien Betrieb”, so Fichtl.
Mehr Licht, mehr Raum, mehr Möglichkeiten
Von dem technologischen Fundament profitiert nun auch der Klinikbetrieb in vollem Umfang: Mit dem neuen Erweiterungsbau gewinnt das Klinikum Bogenhausen nicht nur deutlich an Raum, sondern auch an medizinischem Fortschritt. Herzstück des Neubaus ist ein hochmoderner Operationsbereich mit insgesamt 17 OP-Sälen, darunter zwei Hybrid-OPs, in denen künftig auch zwei Roboter eingesetzt werden. Ein besonderes Highlight: „Alle OP-Säle verfügen über Tageslicht. Es ist etwas völlig anderes, ob man stundenlang unter künstlicher Beleuchtung arbeitet oder bei natürlichem Licht mit Blick ins Grüne operiert“, so Dr. Götz Brodermann, Vorsitz der Geschäftsführung der München Klinik.
Auch die Notfallversorgung wurde deutlich gestärkt: Ein Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach ermöglicht die direkte Aufnahme von schwer verletzten oder kritisch erkrankten Patientinnen und Patienten. Ein Express-Aufzug transportiert sie ohne Umwege und Zeitverlust unmittelbar in den OP-Trakt. Müssen Patientinnen oder Patienten direkt auf die Intensivstation, steht im Neubau ein erweiterter Bereich über zwei Etagen zur Verfügung. Neben einer erhöhten Bettenkapazität sorgt eine innovative Lichttechnik in diesem Bereich dafür, das Risiko postoperativer Delirien deutlich zu reduzieren. Außerdem beherbergt der Neubau die modernste Transplantationsstation für Schwerbrandverletzte Deutschlands. Acht Zimmer sind klimatisch vollständig von der Außenwelt abgeschirmt, wobei Temperatur und Raumluft so reguliert werden, dass transplantierte Patientinnen und Patienten optimal geschützt sind.
Im zweiten Untergeschoss rundet eine leistungsfähige Sterilisationsabteilung das Versorgungskonzept ab. „Rund sechs Millionen OP-Instrumente aus allen vier Standorten der München Klinik werden hier künftig jährlich zentral aufbereitet – gereinigt, geprüft und sterilisiert”, sagt Dr. Brodermann. Ein geschlossener, hygienisch kontrollierter Kreislauf sorgt dabei für effiziente Abläufe und entlastet den laufenden Klinikbetrieb spürbar.
Auf der Zielgeraden
Der Einzug in den Erweiterungsbau erfolgte ab Mitte Mai. Dabei wechselten unter anderem die internistische Intensivstation, die Knochenmarktransplantationsstation sowie weitere bedeutende Stationen aus anderen Standorten der München Klinik in das neue Gebäude. Das bedeutet, dass die medizinische Versorgung der Patientinnen und Patienten weiterhin uneingeschränkt gewährleistet bleibt, während parallel dazu die organisatorischen und logistischen Maßnahmen für den Standortwechsel umgesetzt werden. Voraussichtlich bis Mitte Juli wird der Erweiterungsbau vollständig in Betrieb genommen sein.