Presseinformation

Schokozentrale erfüllt Goldstandard: Ritter Sport-Neubau für Nachhaltigkeit ausgezeichnet

© Alfred Ritter GmbH & Co. KG
Mit dem Erweiterungsbau der Schokozentrale am Stammsitz in Waldenbuch setzt die Alfred Ritter GmbH & Co. KG ein Zeichen für Innovation und Nachhaltigkeit.
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Stuttgart, 24. März 2022. Eine unsichtbare Holz-Fassade, ein bunter Innenraum mit üppiger Bepflanzung und ein innovatives Wasser- und Energiekonzept: Die Alfred Ritter GmbH & Co. KG setzt mit dem Erweiterungsbau ihrer Schokozentrale am Stammsitz in Waldenbuch ein Zeichen für nachhaltiges Bauen und innovatives Arbeiten. Für seine ressourcenschonende Bauweise mit kreislauffähigen Materialien und seinen hohen Nutzerkomfort wurde das Gebäude nun von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V. (DGNB) mit dem DGNB Zertifikat in Gold auszeichnet. Rund 20 Millionen investierte Ritter in den Neubau. Die Nachhaltigkeitsexperten des auf Bau und Immobilien spezialisierten Beratungsunternehmens Drees & Sommer SE haben das Projekt begleitet.

„Es war uns sehr wichtig, ein umweltfreundliches, zukunftsfähiges Gebäude zu errichten“, sagt Benjamin Flaig, verantwortlicher Projektleiter bei Ritter. „Die DGNB-Zertifizierung zeigt uns, dass sich unsere Bemühungen gelohnt haben. Wir verfügen nun über ein nachweislich nachhaltiges Gebäude, das Mitarbeitenden wie Besuchern eine hohe Aufenthaltsqualität in einer gesunden Umgebung bietet.“ Die neue Schokozentrale, bestehend aus einem Bestandsgebäude und dem Erweiterungsbau, beherbergt seit der Eröffnung im November unter anderem Arbeitsplätze und Begegnungsräume für rund 100 Mitarbeitende sowie das Innovationswerk mit Forschung und Entwicklung. 47 Kriterien sind für eine erfolgreiche DGNB-Zertifizierung zu erfüllen. „So intensiv wir uns im Unternehmen schon mit Nachhaltigkeit beschäftigen, bei einem kompletten Bauprojekt war für uns das Thema neu. Darum haben wir die Experten von Drees & Sommer mit ins Boot geholt“, so Flaig.

Jedes Bauteil unter der Lupe

Der Erweiterungsbau sollte ein gesundes Gebäude für die Umwelt wie auch die darin arbeitenden Menschen werden – ein gesundes Gebäude nach außen wie nach innen. Damit folgt der Schokoladenhersteller seinem Anspruch, im Einklang mit Mensch und Natur zu wirtschaften. „Über 500 Materialien und Produkte haben wir nach den Qualitätsstandards der DGNB und den vertieften Cradle to Cradle-Kriterien ausgewählt“, erzählt Daniela Schneider, Ingenieurin für Architektur und Umwelt bei EPEA – Part of Drees & Sommer. Cradle to Cradle („von der Wiege zur Wiege“) steht für eine kontinuierliche Kreislaufwirtschaft, in der Materialien als Nährstoffe betrachtet werden. Konstruktionen nach Cradle to Cradle-Prinzip sind so konzipiert, sodass sie entweder überwiegend in der Biosphäre abbaubar sind oder – wie meist in der Baubranche – wieder als Rohstoff in technische Kreisläufe zurückgeführt werden können.

Beim Ritter Erweiterungsbau beginnt die Umsetzung dessen bereits bei der Fassade: Sie besteht vorrangig aus Holz, auch wenn dies auf den ersten Blick nicht sichtbar ist. Im Sinne der Kreislauffähigkeit kommen sowohl die Fassade als auch andere Gebäudeelemente, die aus mehreren Bauteilschichten oder Materialien bestehen, fast ohne Klebeverbindungen aus. Stattdessen werden sie verschraubt oder durch andere lösbare Verbindungen zusammengefügt, sodass sie bei Um- oder Rückbau wieder sortenrein voneinander getrennt und wiederverwertet werden können.

Nachhaltigkeit trifft auf Design

Besonders viel Wert auf nachhaltige Materialien wurde bei der Ausstattung der Innenräume gelegt: „Hier kommen ausschließlich langlebige, recyclingfähige Materialien und Produkte zum Einsatz, die gleichzeitig schadstoff- und emissionsarm sind. Das gewährleistet beste Innenraumluftqualität“, erklärt Schneider. Geprüft wurde dabei alles von der Wandfarbe und Teppichbodenfliese über die Schreibtische, Stühle und Lampen bis hin zu den Vorhängen und Pflanzen samt Töpfen.

Wer nun an kahle Wände und schlichte Holzmöbel denkt, wird überrascht sein. Der Erweiterungsbau der Schokozentrale beweist eindrücklich: Gesundes Bauen und modernes Design gehen Hand in Hand.

Die Innenarchitektur nimmt mit den ausgewählten Farben und Materialien die Identität der Marke Ritter Sport auf. Biodynamisches Licht sorgt zwischen den bunten Designelementen für eine angenehme Atmosphäre. Die LED-Lampen imitieren den natürlichen Verlauf des Tageslichts mit einem gelblichen Ton am Morgen und Abend sowie einem kühleren, bläulichen Ton am Mittag. Da Licht nachweislich einen großen Einfluss auf den Körper und die innere Uhr hat, kann sich eine biodynamische Beleuchtung positiv auf das Wohlbefinden auswirken. Eine üppige Begrünung mit luftreinigenden Pflanzen sorgt zudem für ein angenehmes Raumklima.

Innovatives Wasser- und Energiekonzept

Innovationsgeist zeigt Ritter auch bei den technischen Elementen: Regenwasser wird auf den Dachflächen gesammelt, in einer Zisterne gespeichert, dann gefiltert und im Gebäude zum Beispiel für die Bewässerung der Pflanzen genutzt. Eine Photovoltaikanlage, die nahezu die ganze Dachfläche der Erweiterung einnimmt, erzeugt regenerativen Strom. Die Versorgung mit Wärme und Kälte erfolgt aus dem Werksnetz, das aus der 2016 modernisierten Energiezentrale gespeist wird. Flächenheiz- und ‑kühlsysteme sorgen in Verbindung mit der Lüftungsanlage ganzjährig für guten Komfort und energieeffizienten Betrieb. Mittels thermischer Bauteilaktivierung wird die Grundtemperierung durch wasserführende Rohre in der Decke hergestellt.

Luft nach oben gelassen

Eine weitere Besonderheit des Neubaus: Das Gebäude ist hochgradig flexibel. Damit es bei weiterem wirtschaftlichem Wachstum des Unternehmens nicht zu schnell an seine Grenzen stößt, ist nicht nur die Innenraumgestaltung an weitere Nutzungsszenarien anpassbar, sondern das Gebäude selbst – trotz des eingeschränkten Platzes auf dem Gelände. Dass das möglich ist, verdankt der Neubau seiner Statik: Sie erlaubt es, bei Bedarf um ein weiteres Vollgeschoss aufzustocken. Auch das Dach ist so konzipiert, dass es jederzeit rückgebaut werden kann – und die verwendeten Materialien, wie die Dachfolie, anschließend wiederverwendet werden können. Somit wurde bei diesem Gebäude in jeder Hinsicht langfristig nachhaltig gedacht.