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News

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Blog

Auf dem Weg zum Green Building

Ein Haus ist ein gefräßiges Monster. Schon beim Bau verschlingt es Unmengen von Energie und Material, und über die vielen Jahrzehnte seines Betriebs nimmt der Hunger kaum ab. Doch beim Bürogebäude an den Oberen Waldplätzen 12 (OWP12) liegen die Dinge anders. Dafür steht ein DGNB-Siegel in Platin ein. Aber was ist das überhaupt – ein Green-Building-Zertifikat? 

Die zweifelhafte Umweltbilanz, die die meisten Gebäude aufweisen, addiert sich für die Bau- und Immobilienbranche unterm Strich zu einer fatalen Summe: Weltweit stößt der Sektor massiv CO2 aus und ist darüber hinaus einer der größten Abfallverursacher. 

Geht der menschliche ‚Appetite for Construction‘ automatisch mit einem ‚Appetite for Destruction‘ einher? Nicht zwingend, denn es geht natürlich auch anders. Behutsamer, intelligenter – und damit in vielen Fällen am Ende auch wirtschaftlicher. Und dieser Weg ist gar nicht so schwer, immerhin ist Bauen und Betreiben keine Raketenwissenschaft. Denn längst ist bekannt, welche Appetitzügler dem Gebäude-Monster verabreicht werden müssen: regenerative Energien und effiziente Gebäudetechnik zum Beispiel. 

Maßnahmen müssen aufeinander abgestimmt sein 

Oder eine effektive Wärmedämmung mit einem guten sommerlichen Hitzeschutz. Dazu ein Innenleben, das sich an den Nutzerinnen und Nutzern orientiert. Bepflanzte Bereiche auf dem Dach, an der Fassade oder vor dem Haus schaffen gleichfalls Mehrwerte. Ebenso nachhaltige, rezyklierbare Materialen. Nicht zu vergessen eine intelligente Einbindung in das umgebende Quartier, etwa in dessen Verkehrssystem.  

Natürlich müssen die einzelnen Maßnahmen aufeinander abgestimmt sein, sollen sie nicht nur funktionieren, sondern darüber hinaus den Menschen auch Komfort bieten und Geld sparen. Und es bleibt die Frage, wie man das misst, nachweist und woran man das am Ende alles erkennen kann. 

Auszeichnungen für verschiedene Objektklassen 

In diesem Punkt gibt es Abhilfe: Um die wirklich nachhaltigen Gebäude von den gefräßigen Monstern zu unterscheiden, gibt es seit rund einem Vierteljahrhundert die Green-Building-Zertifikate. Zwar sind diese inzwischen weithin etabliert – doch verbergen sie sich für Laien nach wie vor hinter seltsamen Abkürzungen wie BREEAM oder LEED. Hierzulande hat das Siegel der gleichnamigen DGNB (Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen) seit 2009 einen festen Platz in der Bau und Immobilienbranche.  

Inzwischen bietet die DGNB für verschiedene Objektklassen je eigene Nutzungsprofile an, beispielsweise für Büro-Neubauten, für Sanierungsprojekte, Wohngebäude oder gleich ganze Quartiere. Die möglichen Auszeichnungen reichen von einer Bronze-Auszeichnung (nur für Bestandsgebäude) über Silber bis Gold. Darüber hinaus können besonders nachhaltige Gebäude eine Platin-Plakette erringen. Außerdem vergibt die DGNB den Diamant für herausragende „gestalterische und baukulturelle Qualität“. 

„Das Zertifikat ist der Prozess selbst“ 

Christian Luft ist Associate Partner bei Drees & Sommer und hat die OWP12 in Stuttgart-Vaihingen nach dem DGNB-System auditiert. Am Ende sprang mit ‚Platin‘ ein sehr hohes Zertifikat heraus. Befragt man ihn zu dieser Arbeit, erhält man eine Antwort, die zunächst erstaunt: „Das Zertifikat ist eigentlich der Prozess selbst.“ Der Experte für nachhaltiges Planen und Bauen erklärt: „Ich kann nicht erst durch das fertige Gebäude laufen und das Endergebnis bewerten, nachdem alles gebaut wurde. Wenn man zu spät in ein Projekt einsteigt – zum Beispiel erst in Leistungsphase 5, also der Ausführungsplanung –, dann lassen sich zentrale Faktoren für ein Zertifikat nur noch sehr eingeschränkt beeinflussen. Das gilt vor allem dann, wenn es um eine hohe Zertifizierung geht.“  

Christian Luft verdeutlicht, dass es bei einem Green Building, mit dem man auch eine Zertifizierung anstrebt, darum gehen muss, möglichst frühzeitig im Planungsprozess integral alle Disziplinen zusammenzuführen. Das beginnt schon mit der Idee für ein Projekt. In der Sprache der HOAI, der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure, ist das die den klassischen Leistungsphasen 1 – 6 vorgelagerte ‚Leistungsphase 0‘. Hier geht es um das Abfragen der Nutzerbedarfe und, daraus abgeleitet, das Entwickeln von Raumkonzepten und Nutzungsszenarien. 

Wohlfühlfaktoren stark subjektiv 

Aber ist damit alles in trockenen Tüchern? Leider nein, berichtet Christian Luft aus seiner langjährigen Projekterfahrung: „Ein Zertifikat allein, selbst ein sehr hohes, ist noch keine Garantie, dass sich später alle Nutzerinnen und Nutzer in einem Gebäude automatisch wohl fühlen.“ Grund ist, dass die Menschen einfach zu verschieden sind. Ein Gebäude kann energetisch, wirtschaftlich, ökologisch und auch von den objektiven Nutzerkriterien noch so gut sein – es wird immer jemand geben, der oder die darin leicht fröstelt, den das Deckenlicht blendet oder dem die Großraumbereiche nicht behagen. „Und nicht nur die Menschen sind alle grundverschieden. Auch gleicht kein Gebäude einem anderen, sodass das Planen und Bauen immer ein wenig auch Jugend-forscht-Charakter hat“, findet Christian Luft, wendet aber ein: „Eine Green-Building-Zertifizierung gibt jedoch eine zusätzliche Struktur und bietet die Perspektive auf wirkliche, handfeste Verbesserungen.“ 

Wie könnte die Zukunft von Nachhaltigkeitszertifizierungen aussehen? Grundsätzlich ist Christian Luft optimistisch: „Längst ist klar, dass Green Buildings in aller Regel auch sehr wirtschaftlich sind. Hinzu kommt, dass die Vorgaben für Gebäude ohnehin ständig weiter anziehen. Insofern bin ich mir sicher, dass es um die Zukunft von Green Buildings und der Zertifizierungssysteme sehr gut bestellt ist.“ Auch weil der Orientierungsbedarf angesichts des wachsenden Angebots an Immobilien noch steigen dürfte.  

Allerdings hat Christian Luft noch einen Wunsch: „Wir suchen nach weiteren berufserfahrenen Kolleginnen und Kollegen. Gerade in der Green-Building-Beratung könnten wir Verstärkung gut gebrauchen.“ Drücken wir ihm die Daumen! 

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Ein Haus ist ein gefräßiges Monster. Schon beim Bau verschlingt es Unmengen von Energie und Material, und über die vielen Jahrzehnte seines Betriebs nimmt der Hunger kaum ab. Doch beim Bürogebäude an den Oberen Waldplätzen 12 (OWP12) liegen die Dinge anders. Dafür steht ein DGNB-Siegel in Platin ein. Aber was ist das überhaupt – ein Green-Building-Zertifikat? 

Die zweifelhafte Umweltbilanz, die die meisten Gebäude aufweisen, addiert sich für die Bau- und Immobilienbranche unterm Strich zu einer fatalen Summe: Weltweit stößt der Sektor massiv CO2 aus und ist darüber hinaus einer der größten Abfallverursacher. 

Geht der menschliche ‚Appetite for Construction‘ automatisch mit einem ‚Appetite for Destruction‘ einher? Nicht zwingend, denn es geht natürlich auch anders. Behutsamer, intelligenter – und damit in vielen Fällen am Ende auch wirtschaftlicher. Und dieser Weg ist gar nicht so schwer, immerhin ist Bauen und Betreiben keine Raketenwissenschaft. Denn längst ist bekannt, welche Appetitzügler dem Gebäude-Monster verabreicht werden müssen: regenerative Energien und effiziente Gebäudetechnik zum Beispiel. 

Maßnahmen müssen aufeinander abgestimmt sein 

Oder eine effektive Wärmedämmung mit einem guten sommerlichen Hitzeschutz. Dazu ein Innenleben, das sich an den Nutzerinnen und Nutzern orientiert. Bepflanzte Bereiche auf dem Dach, an der Fassade oder vor dem Haus schaffen gleichfalls Mehrwerte. Ebenso nachhaltige, rezyklierbare Materialen. Nicht zu vergessen eine intelligente Einbindung in das umgebende Quartier, etwa in dessen Verkehrssystem.  

Natürlich müssen die einzelnen Maßnahmen aufeinander abgestimmt sein, sollen sie nicht nur funktionieren, sondern darüber hinaus den Menschen auch Komfort bieten und Geld sparen. Und es bleibt die Frage, wie man das misst, nachweist und woran man das am Ende alles erkennen kann. 

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In diesem Punkt gibt es Abhilfe: Um die wirklich nachhaltigen Gebäude von den gefräßigen Monstern zu unterscheiden, gibt es seit rund einem Vierteljahrhundert die Green-Building-Zertifikate. Zwar sind diese inzwischen weithin etabliert – doch verbergen sie sich für Laien nach wie vor hinter seltsamen Abkürzungen wie BREEAM oder LEED. Hierzulande hat das Siegel der gleichnamigen DGNB (Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen) seit 2009 einen festen Platz in der Bau und Immobilienbranche.  

Inzwischen bietet die DGNB für verschiedene Objektklassen je eigene Nutzungsprofile an, beispielsweise für Büro-Neubauten, für Sanierungsprojekte, Wohngebäude oder gleich ganze Quartiere. Die möglichen Auszeichnungen reichen von einer Bronze-Auszeichnung (nur für Bestandsgebäude) über Silber bis Gold. Darüber hinaus können besonders nachhaltige Gebäude eine Platin-Plakette erringen. Außerdem vergibt die DGNB den Diamant für herausragende „gestalterische und baukulturelle Qualität“. 

„Das Zertifikat ist der Prozess selbst“ 

Christian Luft ist Associate Partner bei Drees & Sommer und hat die OWP12 in Stuttgart-Vaihingen nach dem DGNB-System auditiert. Am Ende sprang mit ‚Platin‘ ein sehr hohes Zertifikat heraus. Befragt man ihn zu dieser Arbeit, erhält man eine Antwort, die zunächst erstaunt: „Das Zertifikat ist eigentlich der Prozess selbst.“ Der Experte für nachhaltiges Planen und Bauen erklärt: „Ich kann nicht erst durch das fertige Gebäude laufen und das Endergebnis bewerten, nachdem alles gebaut wurde. Wenn man zu spät in ein Projekt einsteigt – zum Beispiel erst in Leistungsphase 5, also der Ausführungsplanung –, dann lassen sich zentrale Faktoren für ein Zertifikat nur noch sehr eingeschränkt beeinflussen. Das gilt vor allem dann, wenn es um eine hohe Zertifizierung geht.“  

Christian Luft verdeutlicht, dass es bei einem Green Building, mit dem man auch eine Zertifizierung anstrebt, darum gehen muss, möglichst frühzeitig im Planungsprozess integral alle Disziplinen zusammenzuführen. Das beginnt schon mit der Idee für ein Projekt. In der Sprache der HOAI, der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure, ist das die den klassischen Leistungsphasen 1 – 6 vorgelagerte ‚Leistungsphase 0‘. Hier geht es um das Abfragen der Nutzerbedarfe und, daraus abgeleitet, das Entwickeln von Raumkonzepten und Nutzungsszenarien. 

Wohlfühlfaktoren stark subjektiv 

Aber ist damit alles in trockenen Tüchern? Leider nein, berichtet Christian Luft aus seiner langjährigen Projekterfahrung: „Ein Zertifikat allein, selbst ein sehr hohes, ist noch keine Garantie, dass sich später alle Nutzerinnen und Nutzer in einem Gebäude automatisch wohl fühlen.“ Grund ist, dass die Menschen einfach zu verschieden sind. Ein Gebäude kann energetisch, wirtschaftlich, ökologisch und auch von den objektiven Nutzerkriterien noch so gut sein – es wird immer jemand geben, der oder die darin leicht fröstelt, den das Deckenlicht blendet oder dem die Großraumbereiche nicht behagen. „Und nicht nur die Menschen sind alle grundverschieden. Auch gleicht kein Gebäude einem anderen, sodass das Planen und Bauen immer ein wenig auch Jugend-forscht-Charakter hat“, findet Christian Luft, wendet aber ein: „Eine Green-Building-Zertifizierung gibt jedoch eine zusätzliche Struktur und bietet die Perspektive auf wirkliche, handfeste Verbesserungen.“ 

Wie könnte die Zukunft von Nachhaltigkeitszertifizierungen aussehen? Grundsätzlich ist Christian Luft optimistisch: „Längst ist klar, dass Green Buildings in aller Regel auch sehr wirtschaftlich sind. Hinzu kommt, dass die Vorgaben für Gebäude ohnehin ständig weiter anziehen. Insofern bin ich mir sicher, dass es um die Zukunft von Green Buildings und der Zertifizierungssysteme sehr gut bestellt ist.“ Auch weil der Orientierungsbedarf angesichts des wachsenden Angebots an Immobilien noch steigen dürfte.  

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Die zweifelhafte Umweltbilanz, die die meisten Gebäude aufweisen, addiert sich für die Bau- und Immobilienbranche unterm Strich zu einer fatalen Summe: Weltweit stößt der Sektor massiv CO2 aus und ist darüber hinaus einer der größten Abfallverursacher. 

Geht der menschliche ‚Appetite for Construction‘ automatisch mit einem ‚Appetite for Destruction‘ einher? Nicht zwingend, denn es geht natürlich auch anders. Behutsamer, intelligenter – und damit in vielen Fällen am Ende auch wirtschaftlicher. Und dieser Weg ist gar nicht so schwer, immerhin ist Bauen und Betreiben keine Raketenwissenschaft. Denn längst ist bekannt, welche Appetitzügler dem Gebäude-Monster verabreicht werden müssen: regenerative Energien und effiziente Gebäudetechnik zum Beispiel. 

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Oder eine effektive Wärmedämmung mit einem guten sommerlichen Hitzeschutz. Dazu ein Innenleben, das sich an den Nutzerinnen und Nutzern orientiert. Bepflanzte Bereiche auf dem Dach, an der Fassade oder vor dem Haus schaffen gleichfalls Mehrwerte. Ebenso nachhaltige, rezyklierbare Materialen. Nicht zu vergessen eine intelligente Einbindung in das umgebende Quartier, etwa in dessen Verkehrssystem.  

Natürlich müssen die einzelnen Maßnahmen aufeinander abgestimmt sein, sollen sie nicht nur funktionieren, sondern darüber hinaus den Menschen auch Komfort bieten und Geld sparen. Und es bleibt die Frage, wie man das misst, nachweist und woran man das am Ende alles erkennen kann. 

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In diesem Punkt gibt es Abhilfe: Um die wirklich nachhaltigen Gebäude von den gefräßigen Monstern zu unterscheiden, gibt es seit rund einem Vierteljahrhundert die Green-Building-Zertifikate. Zwar sind diese inzwischen weithin etabliert – doch verbergen sie sich für Laien nach wie vor hinter seltsamen Abkürzungen wie BREEAM oder LEED. Hierzulande hat das Siegel der gleichnamigen DGNB (Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen) seit 2009 einen festen Platz in der Bau und Immobilienbranche.  

Inzwischen bietet die DGNB für verschiedene Objektklassen je eigene Nutzungsprofile an, beispielsweise für Büro-Neubauten, für Sanierungsprojekte, Wohngebäude oder gleich ganze Quartiere. Die möglichen Auszeichnungen reichen von einer Bronze-Auszeichnung (nur für Bestandsgebäude) über Silber bis Gold. Darüber hinaus können besonders nachhaltige Gebäude eine Platin-Plakette erringen. Außerdem vergibt die DGNB den Diamant für herausragende „gestalterische und baukulturelle Qualität“. 

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Christian Luft verdeutlicht, dass es bei einem Green Building, mit dem man auch eine Zertifizierung anstrebt, darum gehen muss, möglichst frühzeitig im Planungsprozess integral alle Disziplinen zusammenzuführen. Das beginnt schon mit der Idee für ein Projekt. In der Sprache der HOAI, der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure, ist das die den klassischen Leistungsphasen 1 – 6 vorgelagerte ‚Leistungsphase 0‘. Hier geht es um das Abfragen der Nutzerbedarfe und, daraus abgeleitet, das Entwickeln von Raumkonzepten und Nutzungsszenarien. 

Wohlfühlfaktoren stark subjektiv 

Aber ist damit alles in trockenen Tüchern? Leider nein, berichtet Christian Luft aus seiner langjährigen Projekterfahrung: „Ein Zertifikat allein, selbst ein sehr hohes, ist noch keine Garantie, dass sich später alle Nutzerinnen und Nutzer in einem Gebäude automatisch wohl fühlen.“ Grund ist, dass die Menschen einfach zu verschieden sind. Ein Gebäude kann energetisch, wirtschaftlich, ökologisch und auch von den objektiven Nutzerkriterien noch so gut sein – es wird immer jemand geben, der oder die darin leicht fröstelt, den das Deckenlicht blendet oder dem die Großraumbereiche nicht behagen. „Und nicht nur die Menschen sind alle grundverschieden. Auch gleicht kein Gebäude einem anderen, sodass das Planen und Bauen immer ein wenig auch Jugend-forscht-Charakter hat“, findet Christian Luft, wendet aber ein: „Eine Green-Building-Zertifizierung gibt jedoch eine zusätzliche Struktur und bietet die Perspektive auf wirkliche, handfeste Verbesserungen.“ 

Wie könnte die Zukunft von Nachhaltigkeitszertifizierungen aussehen? Grundsätzlich ist Christian Luft optimistisch: „Längst ist klar, dass Green Buildings in aller Regel auch sehr wirtschaftlich sind. Hinzu kommt, dass die Vorgaben für Gebäude ohnehin ständig weiter anziehen. Insofern bin ich mir sicher, dass es um die Zukunft von Green Buildings und der Zertifizierungssysteme sehr gut bestellt ist.“ Auch weil der Orientierungsbedarf angesichts des wachsenden Angebots an Immobilien noch steigen dürfte.  

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